kleine Chronik

Um 1360 wurde Getelinges (Gethles) das erste Mal in einem Salbuch schriftlich erwähnt. Das Dorf, nach seinen Gründer Getelinges (Niederlassung der Geteling) benannt, wurde als Haufendorf mit deutlichem Kern als Nestform angelegt.

 

Um 1500 wird Getlings dann zur Gütergemeinde und damit zur politischen Dorfgemeinde. 

1539 wird die Hennebergische Landesordnung eingeführt und Gethles erhält eine Dorfsatzung. Während des 30 jährigen Krieges sterben in Gethles über die Hälfte der Einwohner. Der Weinanbau in Gethles wird wahrscheinlich schon während des 30 jährigen Krieges aufgegeben.

 

1691 wird am Kuhberg in Gethles ein Bergwerk, die Zeche Eiserne Maske, gegründet.

 

Im Januar 1709 wurde Gethles von solch einer Kälte heimgesucht, das viele Tiere und Menschen erfroren. Der Bergbau in Gethles wird 1769 aufgegeben.

Um 1794 Umfasste Gethles 23 Wohnhäuser und 123 Einwohner. 


 

Am 9. Januar 1829 wurde Franz Sigleur erster Lehrer in Gethles. 1840 umfasste Gethles 33 Wohnhäuser, 30 Ställe und Scheunen, sowie 223 Einwohner. Ab 1840 gab es in Gethles eine Ziegelhütte, die zwischen Kloster Veßra und Neuhof abgerissen wurde und dann in Gethles wieder aufgebaut wurde. Ein neuer Versuch den Bergbau 1854 wieder aufzunehmen, hatte keinen Erfolg. Im Jahre 1858 wird anstatt dem Maienfest zum ersten Mal Kirmes gefeiert. Lehrer Pfeifer gründet 1862 einen Männer-Gesangsverein. Die Gethleser Ziegelhütte muss 1882 ihren Betrieb einstellen, da sie dem Konkurrenzdruck der neuen und moderneren Ziegelhütten in Schleusingen und Themar nicht gewachsen ist. 1888 wird die Eisenbahnstrecke Themar-Schleusingen eröffnet und durch den Haltepunkt Rappelsdorf ist auch Gethles mit der großen, weiten Welt verbunden. In Gethles wird der Turnverein Germania gegründet. 1897 wurde ein Militär- und Musikverein gegründet. 1898 wird eine Pflichtfeuerwehr als militärische Einrichtung aufgestellt.


 

Ende März 1901 wird der Schulneubau und der Wasserleitungsbau begonnen. Als die Schule fertig gestellt wurde, pflanzte der Baumeister A. Fritz eine Kastanie. Diese ist heute noch ein markanter Punkt auf dem Weg von Rappelsdorf nach Gethles. 1909 endlich gibt es in Gethles einen Öffentlichen Fernsprecher. Als der 1. Weltkrieg beginnt werden sofort 13 im Kriegsdienst ausgebildete Familienväter und Söhne eingezogen. 1921 bricht die Maul- und Klauenseuche aus und richtet schwere Schäden unter dem Großvieh an. Ab 1922 gab es nun auch Strom in Gethles. Am 30. Mai 1925 wurde der Gemeindefriedhof durch Pfarrer Zahn eingeweiht. 1928 wird erstmalig ein Kinderfest gefeiert und soll ab da jährlich gefeiert werden. Die Pflichtfeuerwehr wird aufgelöst und es bildet sich bis Ende des Jahres die Freiwillige Feuerwehr. 1929 hat der Radfahrerverein Sturmvogel seine Fahnenweihe und im Laufe diesen Jahres hat sich der Kleinkaliber-Schießklub Diana gegründet. 1933 wird der Radfahrerverein aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. Das bisher schwerste, bekannt gewordene Unwetter war das vom 6. Mai 1936. In diesem Jahr wird auch ein Kriegerdenkmal für Gefallene des 1. Weltkrieges eingeweiht. 1939 werden 59 Wohnhäuser und 360 Einwohner gezählt.
1943 sind bisher 120 Evakuierte und Bombengeschädigte untergebracht worden. Am 6.April 1945 rücken amerikanische Truppen in Gethles ein. 1946 fällt die 130 Jahre alte Linde auf dem Dorfplatz einem Sturm zum Opfer. 1951 wird am Sportplatz ein Schießstand errichtet und in der alten Schule wird ein Jugendzimmer seiner Bestimmung übergeben. 1952 wird der Siedlerverein, als Verein der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter gegründet. 1958 wurden 100 Jahre Kirmes in Gethles gefeiert. 1961 wird ein Kindergarten in der alten Schule eröffnet und Gethles feiert 600 jähriges Jubiläum seit der ersten Erwähnung ihres Dorfes. Am 15. Juni 1966 entlud sich ein schweres Gewitter über Gethles und 6 Scheunen brannten nieder. Da der Feuerlöschteich schnell leer war, musste ein Schlauchleitung von der Schleuse bei Rappelsdorf bis nach Gethles gezogen werden. Ein Buswarte-Häuschen wurde am alten Brunnen im Unterdorf gebaut. Ab 1979 gibt es jetzt auch einen Konsum hier. 
Die Eiche auf dem Schulhof wird 1984 50 Jahre alt. 1986 weihen die Gemeinde und der Kleingartenverband ihr Mehrzweckgebäude ein. Weiterhin wird eine Atennengemeinschaft gegründet. 1990 wird ein Frauenverein und ein Feuerwehrverein gegründet. Ein offizieller Ballonstartplatz wurde 1993 in der Rössewiese eingeweiht. Am 1.Juli 1994 wurde Gethles eingemeindet und ist nun Ortsteil der Stadt Schleusingen. Mit dem Stichtag 31. Dezember 1996 wohnen in Gethles 200 männliche und 204 weibliche Einwohner. 1998 feiert man in Gethles 140 Jahre Kirmes und wie es aussieht werden die Gethleser auch kein Ende finden. Die Löschgruppe Gethles erhält 1999 ein neues Feuerwehrauto.

 

Das Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege wird saniert und erstrahlt am 19. November 2000 im neuen Glanz. Im Juli 2000 werden 640 Jahre Ersterwähnung von Gethles gefeiert. Die alte Mosterei wird durch B. Eberwein 2000 wieder zum Leben erweckt. Die Kirmesgesellschaft gründet im August 2001 einen Kirmesverein. Der Herrschekloeseverein Gethles e.V. wird 2005 gegründet. "Die Weinbergschnecken", eine Kabarett-Gruppe, gründen sich. 2008 wird die 150. Kirmes gefeiert.

 

Text: Günter Heß

 

Infos über Gethles auf Fränkisches Thüringen